Numismatik
Fälschungserkennung bei Panda-Münzen: Und täglich grüßt der Fake-Panda
Der Panda aus China ist eine Investment-Legende – und offenbar auch der beste Freund vieler Münzfälscher, die in Fernost tätig sind. Doch an die Weltklasse-Prägequalität ihres numismatischen Botschafters kommen die dubiosen Gestalten nicht heran. Denn dank Lasergravur und feinsten Details lassen sich gefälschte Pandas leicht erkennen.
Eine Silberunze für ein paar Euro – das ist zu schön, um wahr zu sein. Doch auf asiatischen Online-Plattformen haben spezialisierte Händler goldene und silberne Panda-Münzen im Angebot, sowohl aktuelle als auch zurückliegende Jahrgänge sind zum kleinen Preis zu bekommen. Und in den Verkäuferbewertungen sind neben chinesischen Kommentaren auch auffällig viele deutschsprachige Rückmeldungen zu lesen. Die Kunden schwärmen von der Qualität der Prägungen, welche sie nach nur wenigen Tagen per Post aus Fernost erhalten haben. Doch das böse Erwachen folgt früher oder später, wenn die Münzen in Deutschland bei einem professionellen Edelmetallhändler zum Ankauf angeboten werden.
Panda-Münzen bei Fälschern beliebt
Nennwert: Vorsicht bei Panda ohne Währungsbezeichnung
Zaunreihen: Fälscher sind nicht immer auf dem aktuellsten Stand
Auch die Vorderseite der Panda-Münzen gibt meist schnell Aufschluss über die Echtheit. Obwohl die Gestaltung des Tempels in der Vergangenheit öfters geändert wurde, nutzen viele Fälscher die alten Entwürfe einfach weiter und produzieren so Kombinationen aus Vorder- und Vorderseite, die es in dieser Form nie gegeben hat. Bei der Fälschungserkennung hilft ein Blick auf die unterste Zaunreihe des Himmelstempels:
- 1983-1985: 6 Zaunpfosten
- 1987-1991: 5 Zaunpfosten
- 1992-2001: 4 Zaunpfosten
- 2002-heute: 3 Zaunpfosten
Tempelstufen: Glatt oder schraffiert?
Gewicht und Durchmesser schwanken
Jahrgänge: Phantasie-Prägungen aus der Hinterhof-Prägestätte
Panda-Gestaltung: Sogar feinste Haare sind erkennbar
Die China Gold Coin Incorporation hat in den vergangenen Jahrzehnten frühzeitig alle neuartigen Prägeverfahren angewendet: beispielsweise das so genannte „Sandstrahlverfahren“ in den neunziger Jahren oder seit 2018 eine lasergestützte „Multi-Frost“-Behandlung. Dadurch sind auf dem Münzmotiv sogar feinste Haare des Pandas zu sehen. Diese Details können die Fälscher üblicherweise nicht originalgetreu nachahmen, so dass der gefälschte Panda regelrecht comicartig aussieht. Grundsätzlich gilt: Je deutlicher die Konturen des Pandas auf einer Münze, desto wahrscheinlicher ist es eine Fälschung.
Fazit: Beim China Panda ist die Gefahr, auf eine Fälschung zu treffen, besonders groß. Anleger und Sammler sollten also genau hinsehen, auf Münzenmessen eine Waage parat haben und im Zweifel lieber im Fachhandel kaufen. Denn dort werden Fälschungen durch standardmäßige Prüfungen der Ware schnell erkannt.