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Die Schweiz in „sexy“: Wie eine Goldmünze im 19. Jahrhundert einen Skandal verursachte
Serie „Bullion-Klassiker vorgestellt“
Vreneli musste mehrfach überarbeitet werden
Die Eidgenossen waren außer sich vor Wut: Eigentlich sollte das Sinnbild der Schweiz um die Jahrhundertwende würdevoller gestaltet werden, doch die „Vreneli“ – mit ihrem offenem Haar und selbstbewusster Pose – wurde als Angriff auf die guten Sitten verstanden.
Eine junge Frau, die ihr Haar aufreizend nach hinten wirft – dieses Motiv war vor über 100 Jahren geeignet, um eine Münze zu einem Politikum werden zu lassen. Denn als die Schweiz im Jahr 1896 einen Entwurf für eine neue Goldmünze beschließen wollte, gab sie den Graveuren folgenden Auftrag mit auf den Weg: Die Münze sollte laut eidgenössischem Finanzdepartement ein „schweizerisches, nationales“ Motiv mit einer allegorischen oder historisch-symbolischen Darstellung der Schweiz aufweisen.
Offenes Haar? Geht gar nicht!
Erst nach einem Jahr war die Regierung zufrieden
Vreneli wird bis heute von Generation zu Generation weitergegeben
Vreneli löste ihre Vorgängerin „Helvetia“ ab
XXL-Variante wird zu Rekordpreisen gehandelt
Neben den 20-Franken-Stücken aus der Schweiz gibt es noch eine Variante der „Goldvreneli“, die zu den seltensten Münzen der Schweiz zählt: Im Jahr 1925 gab die Schweizerische Nationalbank einmalig eine XXL-Prägung mit dem Bildnis der Vreneli zu 100 Franken aus. Nur 5.000 Stück wurden geprägt, inzwischen sollen sogar nur noch 3.800 Stück der großen Goldvreneli existieren. Die Liebhaberpreise für diese Münze liegen inzwischen im sechsstelligen Bereich.
Zudem gibt es eine besondere Rarität aus dem Jahr 1897: Damals wurden 29 Münzen der 20-Franken-Standardausführung der „Vreneli“ aus hellerem „Gondogold“ geprägt, welches aus einem Goldbergwerk in Gondo im Kanton Wallis stammte. Diese Münzen sind an einem kleinen Kreuz in der Mitte des Schweizerkreuzes zu erkennen.
Vom politischen Skandal zur vielfach geschätzten Goldmünze – die Schweizer Vreneli hat gezeigt, wie es geht.