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Die 3 größten Münzen der Welt
Größer, schwerer, wertvoller: Die 3 größten Münzen der Welt
Platz 3 – „Big Phil“
Prägestätte: Münze Österreich
Den Startschuss zum unausgesprochenen Größenwettstreit gab unser Nachbarland: Die Münze Österreich feierte das 15-jährige Jubiläum ihres erfolgreichen Wiener Philharmonikers 2004 mit dem Großkaliber „Big Phil“ – zum Alter passend, geprägt in einer 15er Auflage.
Gestalterisch orientiert sich Big Phil am kleinen Original, das bei einem Durchmesser von 37 Millimetern eine Unze und somit exakt 31,10 Gramm Feingewicht auf die Goldwaage bringt. Man nehme die Rahmendaten der Bullionmünze , vervielfache sie und hat den Big Phil mit stolzen 31,1 Kilogramm Gewicht, 37 Zentimetern Durchmesser und zwei Zentimetern Dicke. Ein weiterer Unterschied ist gravierend: Kommt der kleine Philharmoniker noch mit einem Nennwert von 100 Euro zurecht, kommen beim Rekordexemplar noch drei Nullen dazu – 100.000 Euro sind notiert. Je nach aktuellem Goldpreis kommt der große Philharmoniker heute auf einen Materialwert von rund einer Million Euro. Der Ruhm als größte Münze der Welt war zwar nicht von langer Dauer, in Europa hält Big Phil diesen Rekord jedoch bis heute.
Platz 2 – „Big Maple Leaf“
Prägestätte: Royal Canadian Mint
Nach nur drei Jahren holte die Royal Canadian Mint den Titel der weltweit größten Münze 2007 nach Kanada. Ob das „Big Maple Leaf“ nun tatsächlich eine Antwort auf Big Phil oder ein lange geplanter Präge-Coup war, bleibt Spekulation. Dass die kanadische Prägestätte Talent für Innovation hat, beweist sie zumindest regelmäßig. Im Original bringt es der Bullion-Bestseller aus Kanada auf 30 Millimeter Durchmesser bei einer Dicke von 2,87 Millimetern und dem Unzen-Feingewicht von 31,10 Gramm. Nicht nur diese Maße, auch die Spezifikationen von Big Phil verblassen neben der großen Version: Das Multi Maple zählt 53 Zentimeter Durchmesser, drei Zentimeter Dicke und sagenhafte 100 Kilogramm Gewicht. Ihr Nennwert beträgt eine Million kanadische Dollar. Zum Vergleich: Das Anlagependant hat bei einer Unze einen Nennwert von 50 Dollar. Geprägt wurden seinerzeit nur sechs Exemplare.
Eines davon sorgte im Frühjahr 2017 für reichlich Schlagzeilen, weil es – damals auf fast vier Millionen Euro Wert beziffert – in einem nächtlichen Einbruch aus einem Münzkabinett auf der Berliner Museumsinsel verschwand . Dass die mutmaßlichen Täter später gefasst wurden, bleibt ein schwacher Trost – der Big Maple Leaf selbst ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. In Anbetracht von nur fünf „Artgenossen“ weltweit gehen Polizei und Experten davon aus, dass der Big Maple Leaf inzwischen eingeschmolzen wurde – anonym veräußern dürfte sich bei der enormen Bekanntheit zumindest schwierig gestalten. Der Größenrekord war zu dieser Zeit aber schon längst weitergezogen.
Platz 1 – „Red Kangaroo“
Prägestätte: Perth Mint
2011 zog der Rekord also abermals weiter. Von Rekordhalter zu Rekordhalter wird die Auflage kleiner, die Spezifikation gewaltiger. Und wenn schon eine gigantische Goldmünze, dann doch bitte mit dem Nationaltier.
Das „Red Kangaroo“ aus der australischen Perth Mint misst 80 Zentimeter im Durchmesser und ist allein 12 Zentimeter dick. Hinter so großen Zahlen versteckt sich entsprechend viel Gold: 1,012 Tonnen wiegt das XXL-Känguru. Das entspricht etwa dem Gewicht eines Kleinwagens oder eines stattlichen Eisbären. In diesen Dimensionen kommt man mit herkömmlicher Münzprägung natürlich nicht weit, beinahe jeder Arbeitsschritt war ein Unikum. Da das Känguru-Motiv der klassischen Goldunze jährlich wechselt, kann man hier nicht von dem Känguru-Bildnis sprechen. Dürfen es beim Original auch mal zwei Beuteltiere sein, belässt der Superlativ es bei einem. Insgesamt ist die Darstellung – bis hin zum Queen-Elizabeth-Porträt auf der Wertseite – jedoch identisch zur Minivorlage. Als Nennwert steht eine Million australische Dollar zu Buche, beim Gesamtwert fast 40 Millionen Euro. Das Titelvideo der Perth Mint zeigt den Weg goldenen zum Riesen-Känguru.