Numismatik
Die Dublone - der doppelte spanische Escudo
Die aus Spanien stammende Münze wird dem Oberbegriff „Escudo“ zugeordnet. Dieser umfasst eine Bezeichnungsspannweite, die von dem Excelente (1479) bis zur Einführung der spanischen Pistole (1800) als Währung reicht. In Europa wurde die spanische Dublone oder "doblón" zum Vorbild für weitere Goldmünzen wie den französischen Louis d’or , die schweizerische Duplone, den preußischen Friedrich d’or , die norddeutsche Pistole oder die italienische Doppia.
Die Dublone als Weltwährung
Technische Eigenschaften und Design der Dublone
Die Dublone kann einen Goldgehalt von 21 bis 22 Karat nachweisen bei einem Feingehalt von 916/1000 pro Golddublone. Das Gewicht beträgt ca. 6,7g, wobei Abweichungen durch höhere oder niedrigere Werteinheiten, wie beispielsweise die Halbdublone, vorliegen können.
Die Goldmünze hat einen Durchmesser von 2,6 cm. Aufgrund der langen Präge-, Präsenz- und Umlaufphase gibt es verschiedene Motive.
Generell zeigt die Vorderseite der Münze das jeweilige Königswappen, während auf der Rückseite der Münze ein Kreuz repräsentativ für den katholischen Glauben des Landes steht.
Vom Excelente zur Pistole - die historische Entwicklung der Dublone
Als Erinnerung an die „Reconquista“ (span. Rückeroberung) Granadas durch das Königspaar Ferdinand und Isabella, ließen die spanischen Herrscher den Excelente anfertigen. Schon von Beginn an erhielt die Goldmünze den Beinamen "Dublone". Als Ursache hierfür galten vermutlich die Bewertung als doppelter Dukat oder das doppelte Herrscherporträt des Königspaares auf den ersten Münzen.
Nach dem Ende der Regierungsphase von Ferdinand und Isabella, wurde der Excelente durch den Escudo d’oro abgelöst. Im weiteren Verlauf des spanischen Kolonialismus erwiesen sich vor allem die Kolonien in Mexiko, Perú und Kolumbien anfangs als unerschöpfliche Goldquellen.
Aufgrund des hohen Goldgewinns unterhielt die Majorität der spanischen Münzprägestätten die Herstellung der spanischen Währung aus dem Edelmetall. Auch der Escudo und die Dublone wurden geprägt. Die letzten spanischen Dublonen wurden 1865 geprägt.
Die Dublone als Escudo mit doppeltem Wert
Die Herstellung von Escudo und Dublone sowie deren Bezeichnung sind eng miteinander verbunden: Der Ausdruck „Dublone“ leitet sich aus von dem spanischen Wort „doble“ ab, welches als „doppel“ übersetzt wird. Ein Escudo mit doppeltem Wert oder Doppel-Escudo wurde im spanischen "doblón" genannt. Daher gelten "Doppelescudo" , "Doblone" und "doppelter spanischer Escudo" als Synonyme.
Eine Dublone umfasst also den Wert von zwei Escudos. Erstmals wurde die spanische Dublone 1566 unter Felipe (Philipp) II. geprägt. Die Popularität als Weltmünze erlangte die Dublone durch den französischen König Ludwig XII (1610 – 1643), der seinen Louis d’Or nach dem Ideal des Doppelescudo prägen ließ.
Als Nachfolgewährung der Dublone bzw. des Escudos wurde die Pistole eingeführt. Trotz der Veränderung der gängigen Münzwährung blieb der Name „Dublone“ als Kennzeichen von doppelten Münzwerten bestehen.
Zwei Escudos entsprachen dem Wert einer Dublone, die wiederrum die gleiche Wertigkeit der Pistole aufwies. Im Deutschen Reich wurde im 18. Jahrhundert das 5-Taler-Stück als Pistole bezeichnet.
Dublonen als Sammelobjekt
Die Dublone ist eine Sammlermünze, deren materieller Wert niedriger ist als der historische Wert. Des Weiteren zeichnet sich die Goldmünze durch ihre Diversität im Hinblick auf die Einordnung in einer Sammlung aus.
Für Sammler bestehen die Möglichkeiten, die Dublone in eine ländertypische Sammlung einzugliedern oder aber die Dublonen verschiedener Ausgabeländer in einer Sammlung zusammenzufassen.