Numismatik

Kronentaler: Bedeutung & Geschichte

Der Kronentaler ist eine Talermünze, die 1755 im Zuge der Neuordnung des Münzwesens in den österreichisch-habsburgischen Niederlanden eingeführt wurde. Der Name "Kronentaler" leitet sich von der Rückseite der Münze ab, die drei bzw. vier Kronen in den Ecken des burgundischen Andreaskreuzes zeigt. Diese Münzen wurden in den heutigen Gebieten von Belgien und Luxemburg geprägt und waren Nachfolger des Albertustalers. Ein Kronentaler wog 29,44 g und enthielt 25,7 g Silber.

Verbreitung und Variationen

Nach ihrer Einführung in den österreichisch-habsburgischen Niederlanden verbreiteten sich die Kronentaler im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert in andere Teile Europas, darunter Österreich, Ungarn, Oberitalien und Süddeutschland. In Süddeutschland verdrängten die Kronentaler andere Taler-Münzen wie den Laubtaler und den Konventionstaler und wurden bis 1830 die dominierende Münze in dieser Region. Die Gestaltung des Kronentalers variierte je nach prägendem Herrscher. Unter Maria Theresia zeigten sie vier Kronen, während sie unter Franz I., Joseph II., Leopold II. und Franz II. drei Kronen und das Kleinod des Ordens vom Goldenen Vlies darstellten. Bayrische Kronentaler, die ab 1809 geprägt wurden, zeigten verschiedene Motive, darunter die Krone, das Zepter und das Schwert.

Römisch-Deutsches Reich Kronentaler 1792-1797 Franz II./I.

Die Vorderseite des Kronentaler Franz II./I. 1792-1797

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Der Kronentaler im 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert erlangten die Kronentaler in Süddeutschland große Popularität. Ab 1809 begannen Bayern, Baden, Württemberg und Hessen-Darmstadt, eigene Kronentaler zu prägen. Diese Münzen wurden aufgrund ihres hohen Wertes und der Möglichkeit, Feinsilber zu sparen, weit verbreitet. Allerdings führte die Überbewertung der Münzen zu einer schleichenden Geldentwertung. Die Verträge des deutschen Zollvereins und insbesondere der Münzvertrag von 1837 schafften den Kronentaler schließlich ab. Die bayrischen Kronentaler, die zu Ehren von König Maximilian I. Joseph geprägt wurden, endeten mit dessen Tod im Jahr 1825 und waren die letzten bedeutenden Vertreter dieser Münzart.