Numismatik

Die 5 beliebtesten Bullionmünzen aus Gold

Bullionmünzen – das Beste aus zwei Welten

Barren trifft auf Sammlermünze und bietet als „Bullionmünze“ für Edelmetall-Anleger, bevorzugt aus Gold, das Beste aus beiden Welten. Auch wenn es bei Bullionmünzen primär um den hohen Feingehalt geht, haben sich ein paar Anlagemünzen als unangefochtene Hauptdarsteller dieser schönen goldenen Welt etabliert. Während deutsche Sammler und Anleger weiter auf eine eigene, nationale Bullionmünze warten müssen, werden weltweit zahlreiche Klassiker geprägt. Nach den 3 größten Münzen der Welt bleiben wir dem Motto „Goldener Herbst“ treu und stellen hier im MDM-Blog die beliebtesten fünf Gold-Bullions vor:

1. Krügerrand

Der rot-goldene Krügerrand aus Südafrika ist der unangefochtene Superstar unter den Anlagemünzen: Als er seinen Siegeszug 1967 begann, war an unkomplizierten Edelmetallkauf – erst recht in Form von Münzen – noch nicht zu denken. Gleichzeitig etablierte der Krugerrand, wie er in seinem Mutterland heißt, die Unze als prägende Maßeinheit im Goldhandel. Die Motivseite zeigt den Namensgeber der Münze, den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Paul Kruger. Mit der Springbock-Antilope findet rückseitig zudem Südafrikas Nationaltier seinen Platz.

Trotz buchstäblich goldener Zeiten in den Siebzigerjahren fand der Run auf den Krügerrand 1986 ein jähes Ende: Als Reaktion auf die Apartheidspolitik wurde Südafrika mit internationalen Handelsbeschränkungen belegt – ein Embargo, das bis 1999 Bestand hatte. Nach der Jahrtausendwende gelang das Comeback. Heute besitzt der Krügerrand unter allen Anlagemünzen in Gold den größten Marktanteil. Seine markante Farbe verdankt der Klassiker übrigens dem Kupferanteil, der neben 91,67 Prozent Gold verwendet wird. Zum 50. Geburtstag 2017 wurden auch Versionen in Silber und Platin eingeführt. In einem eigenen Beitrag hat sich Sebastian Wieschowski den Krügerrand genauer angesehen.

2. Gold Maple Leaf

Der kanadische Maple Leaf in Gold kann dem Krügerrand in Sachen Bekanntheit durchaus das Wasser reichen. Seit 1979 prägt die Royal Canadian Mint ihre goldene Anlagemünze mit dem charakteristischen Ahornblatt („maple leaf“) und einem Porträt von Königin Elizabeth II. als Staatsoberhaupt auf der Wertseite. Anders als der Krügerrand, weist der berühmte goldene Ahorn einen Goldfeingehalt von 999,9 Tausendsteln, in Spezialeditionen sogar von 999,99 Tausendsteln auf. Im Jahr 1988 kamen auch hier Silber- und Platinversionen ins Portfolio. Mit den jüngeren Jahrgängen des Maple Leaf setzte die Royal Canadian Mint vor allem in puncto Fälschungssicherheit neue Maßstäbe: Kleinste Lasergravuren und zusätzliche Radiallinien machen Münzfälschern seither das Leben schwer. Gleichzeitig begründeten die Kanadier so ihren Status als einer der größten Innovatoren im Bereich Anlagemünzen.

3. Känguru

Die Geschichte der australischen Känguru-Goldmünze begann 1986 verhältnismäßig unspektakulär – und unter anderem Namen. Damals verausgabte die Royal Perth Mint ihre neugeschaffene Goldmünzen-Serie „Australian Nugget“. Wenngleich die Motive geschichtsträchtig an bedeutende Goldfunde erinnerten – der große Erfolg stellte sich erst mit des Australiers liebstem Wappentier als Motiv ein. Statt eines gleichbleibenden Münzbildes, wie etwa beim Krügerrand, erfährt das „Känguru“ jährlich einen Motivwechsel. Mal mit einem, mal mit mehreren Kängurus verziert, ist die Feingoldmünze so auch für klassische Sammler von speziellem Interesse.

4. Wiener Philharmoniker

Seit 1989 teilt das traditionelle Wiener Orchester seinen Namen mit einem echten Goldstück aus der Münze Österreich: dem Wiener Philharmoniker. Weltruhm auf ihrem jeweiligen Gebiet genießen beide. Die einzige Gold-Anlagemünze Europas mit Euro-Nennwert (bis 2001 Schilling) ist gleichzeitig auch die meistverkaufte auf unserem Kontinent und zweifelsohne einer der Exportschlager Österreichs. Das Motiv ist seit den Anfangstagen geblieben: Die Bildseite zeigt mit Horn, Fagott, Harfe, Cello, Violen und Violinen Instrumente des berühmten Namensvetters, während die Wertseite die Orgel im Goldenen Saal des Musikvereins abbildet. Wie die meisten Bullionmünzen, kam auch der „Phil“ mit den Jahren neben der klassischen Goldunze zu zahlreichen Sondereditionen und Stückelungen.

5. American Gold Eagle

Als amerikanische Antwort auf den Krügerrand brachte die United States Mint 1986 erstmals ihren American Gold Eagle auf den Markt. Mit einem Goldfeingehalt von 91,67 Prozent ähneln sich auch die Legierungen, nur, dass der Gold Eagle zusätzlich Silber enthält und daher etwas heller ist. Mit ihren Motiven – dem namensgebenden Adler und der Freiheitsgöttin „Lady Liberty“ – symbolisiert die Anlagemünze beidseitig uramerikanische Werte: Freiheit und Unabhängigkeit. Auffällig ist hier auch die Schreibweise des Prägejahrs, das bis 1991 in römischen Ziffern, seither jedoch in arabischer Zahlenschreibweise angegeben wird.

Neben den beschriebenen Top 5 haben sich weitere Bullionmünzen einen hohen Stellenwert bei Anlegern und Sammlern erarbeitet:

- Lunar-Serie II, Australien

- Gold-Panda, China

- Britannia, Großbritannien

- American Buffalo, USA

Silber-Bullionmünzen auf dem Vormarsch

Unsere Top 5 der Gold-Anlagemünzen haben mit den Jahren jeweils auch silberne Ableger bekommen, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Während der Krügerrand erst seit 2017 auf dem Silbermarkt mitmischt, feiert das kanadische Maple Leaf 2018 bereits seinen 30. Geburtstag. Neben dem silbernen „Phil“ aus Österreich rangiert die Ahorn-Münze ganz oben in den Verkaufscharts – für den Anlagewert ist ein hoher Grad der Etablierung stets von Vorteil. Die australische Perth Mint ist gleich mit mehreren Silber-Bullions im Rennen: Neben dem Känguru unter anderem auch mit dem Kookaburra und dem Koala. Wie bei den Gold-Bullions überragt der Materialwert für gewöhnlich deutlich das aufgeprägte Nominal.