Numismatik

EWS: Europäisches Währungssystem Definition

Das Europäische Währungssystem (EWS) war das Wechselkurssystem zwischen den Währungen der EU-Mitgliedstaaten und bestand von 1979 bis Ende 1998. Dieses System wurde entwickelt, um wirtschaftliche Stabilität und Konvergenz unter den Mitgliedstaaten zu fördern. Innerhalb des EWS wurden feste Wechselkurse für die teilnehmenden Währungen vereinbart, die bei Bedarf angepasst werden konnten, um wirtschaftliche Ungleichgewichte zu korrigieren.
EU-Flagge

Mechanismen und Funktion des EWS

Die Tageskurse der Währungen konnten innerhalb festgelegter Bandbreiten schwanken. Diese Bandbreiten gaben den Rahmen vor, innerhalb dessen die Wechselkurse sich frei bewegen konnten, ohne dass eine Intervention notwendig war. Sobald die Grenzen dieser Bandbreiten erreicht wurden, waren die Zentralbanken der beteiligten Länder verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um die Kurse zu stabilisieren. Dies bedeutete in der Praxis oft, dass die Zentralbanken Devisenmarktinterventionen durchführten, um ihre Währungen zu stützen oder abzuwerten. Als Bezugsgröße für die festen Wechselkurse und als Recheneinheit in der EU wurde die Europäische Währungseinheit (ECU) geschaffen. Die ECU war eine Korbwährung, bestehend aus Anteilen der Währungen der Staaten, die vor 1995 der EU angehörten. Sie diente als Stabilitätsanker und als Grundlage für die Bewertung und Anpassung der Wechselkurse der teilnehmenden Währungen. Die Einführung der ECU erleichterte den Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten, indem sie eine gemeinsame Recheneinheit bot.

Rolle der ECU im EWS

Das Europäische Währungssystem war ein wichtiger Schritt in Richtung einer stärkeren wirtschaftlichen Integration und Zusammenarbeit innerhalb der EU. Es legte den Grundstein für die spätere Einführung des Euro und die Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Durch die Stabilisierung der Wechselkurse und die Förderung wirtschaftlicher Konvergenz trug das EWS maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität in Europa bei und ermöglichte den Mitgliedstaaten, sich besser auf die Herausforderungen der Globalisierung vorzubereiten.