Goldschatz von Trier: Ein archäologischer Lottogewinn
Warum 1993 ein Goldrausch in der Pfalz ausbrach
Durch Zufall beförderte ein Bagger bei Bauarbeiten ein Bronzegefäß an die Oberfläche. Darin befanden sich unzählige neue Erkenntnisse für die numismatische Forschung – für den Inhalt interessierten sich allerdings nicht nur die Wissenschaftler des Rheinischen Landesmuseums.
Am 9. September 1993 waren in der rheinland-pfälzischen Stadt Trier von einer Minute auf die andere gleich mehrere Hobby-Archäologen zu beobachten, deren Treiben wohl kaum einen wissenschaftlichen Hintergrund hatte: Mit Metalldetektoren ausgestattet durchwühlten sie den Aushub einer Baustelle für eine geplante Tiefgarage. Es folgten regelrechte Wildwest-Szenen, wie auch „Die Welt“ später beschreibt: Schnell verbreitete sich die frohe Kunde, wonach an der Mosel das ganz große Geld zum Greifen nah sei.
Goldschatz von Trier fördert fast 20 Kilogramm Münzen zutage
Materialwert sechsstellig, wissenschaftlicher Wert unschätzbar
Enormer Aufwand
Aureus als Stabilitätsanker des Welthandels
Goldschatz von Trier: Archäologischer Lottogewinn
Immer noch ungelöste Rätsel
Was wurde aus dem Hüter der Münzen?
Möglicherweise ist der Hüter der Münzen selbst auch Opfer dieser Pest geworden? Oder musste er im Zuge des Krieges zwischen Kaiser Septimius Severus und Gegenkaiser Clodius Albinus – dieser tobte kurze Zeit später – flüchten? Dieses Mysterium wird wohl nie mit letzter Gewissheit aufgeklärt werden. Ebenso wenig der Verbleib von rund 100 bis 200 weiteren Münzen, die bis heute nicht wiederaufgetaucht sind. Doch der Goldschatz von Trier ist derart bedeutend, dass er wohl noch in 500 Jahren ausgestellt werde, wie das Museum anlässlich des 25. Jubiläums des Fundes im Jahr 2018 deutlich machte.