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Die Berliner Siegessäule – eine wahrlich „bewegende“ Geschichte

Die Siegessäule gehört zweifelsohne zu den markantesten Sehenswürdigkeiten unserer Hauptstadt. Gelegen auf dem Großen Stern inmitten des Berliner Tiergartens wird sie tagtäglich von Tausenden Autos im wohl größten Kreisverkehr der Stadt umrundet. Mit ihrem polierten roten Granitsockel und Säulenrundbau, den vier sich nach oben verjüngenden Säulentrommeln und der goldglänzenden Figur an der Spitze zählt sie längst zu den wichtigsten und berühmtesten Wahrzeichen Berlins.

Das ca. 67 Meter hohe Monument wurde vom deutschen Architekten Johann Heinrich Strack entworfen und ab 1864 in einem Zeitraum von neun Jahren errichtet. Einst angedacht als Denkmal für Preußens Sieg im Deutsch-Dänischen Krieg 1864, wurde es nach den Erfolgen im Deutschen Krieg 1866 gegen Österreich und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 zum Ehrenmal für gleich drei militärische Triumphe. Symbolisch für die Siege in diesen sogenannten Einheitskriegen standen die drei Säulentrommeln, aus denen das Bauwerk seinerzeit bestand. Auf Anweisung Kaiser Wilhelms I. wurden darin auch Beutestücke integriert: 3 mal 20 vergoldete Kanonen aus Dänemark, Österreich und Frankreich.

Während des Nationalsozialismus wurde die am 2. September 1873 ursprünglich auf dem Königsplatz vor dem Reichstag (dem heutigen Platz der Republik) eingeweihte Siegessäule um ein viertes Säulensegment erweitert. Zudem versetzte man das Denkmal 1938/1939 – im Zuge der Planungen zur Umgestaltung Berlins in die „Reichshauptstadt Germania“ – an seinen heutigen Standort.

Glänzender Blickfang ist natürlich die von vielen Berlinern liebevoll auch „Goldelse“ benannte, ca. 35 bis 40 Tonnen schwere Bronzefigur oben auf der Siegessäule. Die nach einem Entwurf des Bildhauers Friedrich Drake angefertigte und mit 24-karätigem Blattgold vergoldete Skulptur zeigt die geflügelte Siegesgöttin Viktoria – mit Lorbeerkranz, wehendem Gewand und einem mit dem Eisernen Kreuz versehenen Feldzeichen. Ihr Adlerhelm lässt sie zudem als Borussia – der Personifikation Preußens – erscheinen.

In jüngerer Geschichte war die Siegessäule oftmals Schauplatz vieler Großdemonstrationen wie z. B. der Loveparade, die rund um das Denkmal stattfanden. Unvergessen bleibt auch die Rede von Barack Obama am Fuße des Monuments: Über 200.000 Menschen versammelten sich hier am 24. Juli 2008, um dem späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zuzujubeln.

Anlässlich des 150. Jubiläums ihrer Einweihung in 2023 wird die Berliner Siegessäule in einer halben Unze reinstem Feingold gewürdigt.