Die finnische 2-Euro-Gedenkmünze 2006 würdigt ein nationales Ereignis, das von Finnland auf ganz Europa ausstrahlte. Vor 100 Jahren, am 1. Juni 1906, trat die Parlamentsreform des Landes in Kraft. Als erstes europäisches Land gewährte Finnland damit den Frauen das aktive und passive Wahlrecht – das heißt, Frauen konnten wählen oder gewählt werden.
Mit diesem Schritt setzte Finnland ein deutliches Signal für die Gleichberechtigung, dem sich nach und nach weitere Länder Europas anschlossen. Auf der nationalen Vorderseite der Münze sieht man symbolhaft für diese Gleichberechtigung der Geschlechter die Portraits einer Frau und eines Mannes. Als autonomes Großfürstentum gehörte Finnland damals zum russischen Zarenreich. Das 19. Jahrhundert stand auch in Skandinavien im Zeichen starker wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen.
Die Industrialisierung und das stetige Wachstum der Bevölkerung bewirkten die allmähliche Auflösung der alten ständischen Ordnung. Durch eine Bildungsoffensive für weite Bevölkerungsschichten wuchs das finnische Nationalbewusstsein. Das Jahr 1905 war von den Unruhen der Russischen Revolution geprägt, die sich auch in Finnland auswirkten. Inzwischen hatte sich die Sozialdemokratische Partei Finnlands das allgemeine Wahlrecht auf die Fahnen geschrieben.
Am 29. Oktober 1905 beschloss die Arbeiterschaft einen Generalstreik, der auch von Konservativen mit Wohlwollen betrachtet wurde. Schließlich lenkte der politisch geschwächte Zar ein. Der alte ständische Reichstag wurde durch ein demokratisch gewähltes Parlament auf der Grundlage des allgemeinen und gleichen Wahlrechts ersetzt, das aus einer Kammer mit 200 Mitgliedern bestand. Das Parlament bekam nun die Form, die es in seinen wesentlichen Zügen bis heute hat.
| Art.-Nr. | 1030150114 |
| Ausgabejahr | 2006 |
| Ausgabeland | Finnland |
| Prägestätte | Münze Finnland |
| Prägequalität / Erhaltung | Bankfrisch |
| Währung | Euro |
| Maße | 25,75 mm |
| Gewicht | 8,50 g |